Hausautomatisierung: Für jedes Budget eine Lösung
Bevor Sie sich für eine Smart Home Lösung entscheiden, sollten Sie sich folgende Fragen beantworten:
- Möchte ich nur einen einzigen Bereich (beispielsweise Bereich Licht und Szenarien) smart steuern?
- Besteht die Möglichkeit, dass ich mich in Zukunft für einen Ausbau des Systems entscheide?
- Wünsche ich mir ein besonders sicheres System?
- Möchte ich meine Hausautomatisierung möglichst durch Erweiterungen und Erneuerungen so lange wie möglich behalten?
- Ist es mir wichtig, dass es sich um ein System handelt, dass ich leicht abbauen und in eine andere Wohnung / ein anderes Haus mitnehmen kann?
Zu Punkt 1: Wenn Sie nur einen einzigen Bereich intelligent steuern möchten, können sie getrost auf günstigere Produkte greifen. Achten Sie dabei auf die Nachrüstbarkeit. Um die Beleuchtung eines einzigen Zimmers smart zu machen, sollten Sie sich nicht für ein System entscheiden, das Sie zu einer neuen Verkabelung, beispielsweise mit neuen Datenkabeln, zwingt.
Zu Punkt 2: Sollten Sie auch nur die Möglichkeit in Erwägung ziehen, bei Bedarf früher oder später Ihr bestehendes System mit neuen Smart Home Geräten zu erweitern, entscheiden Sie sich für eine Lösung, die größtmögliche Interoperatibilität gewährleistet und mit anderen Smart Home Geräten und Technologien verschmolzen werden kann.
Andernfalls gibt es noch die Homee-Lösung, welche eine Verständigung verschiedener Technologien ermöglicht.
Zu Punkt 3: Besonders sichere Systeme sind besonders preisintensiv. Je günstiger, desto eher kann davon ausgegangen werden, dass viele Konsumenten sich für das jeweilige Produkt entscheiden. Das wiederum ruft Hacker auf den Plan, die sich genau auf die Lösung spezialisieren, die in deutschen Haushalten oft zum Einsatz kommt. Deshalb gilt: Wer es besonders sicher haben will, muss auch etwas investieren.
Zu Punkt 4: Hier werden die Argumente von Punkt 2 noch einmal tragend. Dazu ist es empfehlenswert, sich für ein System zu entscheiden, dem Sie eine lange Überlebenschance auf dem Markt einräumen. Aufgrund des starken Wettbewerbes werden viele Anbieter, die sich derzeit auf dem Markt tummeln, genauso schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind.
Zu Punkt 5: Wie bei Punkt 1 ist es hierbei besonders wichtig, sich über die Optionen der Nachrüst- und Abbaubarkeit zu erkundigen.
Inhaltsverzeichnis
- Hausautomatisierung: Für jedes Budget eine Lösung
- Kann eine günstige Smart Home Lösung gut sein?
- Starterpakete nicht immer das Gelbe vom Ei. Oder das Magentafarbene vom Smart Home System.
- Smart Home Geräte vergleichbar machen
- Magenta von Telekom: Günstig und gut, mit einigen Macken
- Bosch SmartHome: Für Funk relativ teuer und dazu geringe Interoperabilität
- RWE Innogy: Datenkabel und Verlegung lassen den Preis nach oben schnellen
- Devolo: Die KNX-PL – Powerline: Ausbaufähig, aber nur teilweise interoperatibel
- Homekit von Apple: Zentrale Steuereinheit ist das iPhone
- DigitalSTROM Lösung Licht: Die langfristige Lösung
Kann eine günstige Smart Home Lösung gut sein?
Zunächst kann grundsätzlich gesagt werden, dass die meisten Hausautomatisierungen per Funk die günstigeren Varianten sind. Smart Home Systeme mit Strom- oder Datenkabel sind teurer, aber dafür qualitativ hochwertiger und besonders wartungsarm.
Starterpakete nicht immer das Gelbe vom Ei.
Oder das Magentafarbene vom Smart Home System.
In den meisten Fällen wird für Beginner ein günstiges Starterpaket empfohlen. Zum einen sind diese Pakete jedoch oft minderer Qualität, was bedeutet, dass schon allein die zentrale Steuereinheit der neueren Generation vom selben Anbieter (wie beispielsweise Magenta von Telekom) um das Vierfache teurer ist. Zum anderen macht dieser Umstand den Vergleich verschiedener Hersteller unnötig schwer.
Da immerzu Neuheiten auf dem Markt erscheinen, muss eine schlecht gewählte HomeBase im schlimmsten Fall neu gekauft werden. Bei der Telekom muss beim Wechsel von SmartHome 1 auf SmartHome 2 die teure HomeBase nachgekauft werden. Beim Kauf einer neuen HomeBase gehen jedoch alle Settings verloren. Sie müssen das gesamte Gerät neu aufsetzen. Die Alternative dazu ist ein USB-Stick von Magenta, der als einfache Erweiterung dient, um die Funkwellen von ZigBee empfangen zu können, welche wieder gebraucht wird, um Magenta Smart Home Geräte der neueren Generation zu benutzen.
Smart Home Geräte vergleichbar machen
Wir wollen hier zunächst einen einzigen Smart Home Bereich vergleichen, den fast alle Hersteller anbieten: Smarte Beleuchtung. Dafür beziehen wir uns immer auf die neueste Generation des jeweiligen Anbieters, die bereits im Handel angekommen ist. Wir gehen hier jeweils von einer einzigen Beleuchtungsquelle aus.
Magenta von Telekom: Günstig und gut, mit einigen Macken
Die Telekom bietet mit ihrem Smart Home Programm Magenta Leuchten von Osram oder Philips. Der Preis beginnt bei 30,- Euro pro Leuchte. Die zentrale Einheit heißt hier „Smart Home Base“ und sorgt für die Vernetzung der Beleuchtung und der Magenta Smart Home App auf dem Handy. Die neue Generation der Smart Home Base kostet ca. 130,- Euro. Gemeinsam mit Philips Hue Leuchten (eine Leuchte wird hier um ca. 60,- Euro angeboten) kommt die Philips Hue Bridge um ca. 60,- Euro.
Dazu muss obligatorisch der monatliche Magenta Smart Home Dienst um 4,95 Euro für Support und regelmäßige Updates abgeschlossen werden.
Unterstützt werden alle Smart Home Geräte mit Qivicon-Technologie, also Geräte rein aus dem Hause Telekom. In der Home Base 2 integrierte Funkstandards sind Zigbee (4), HomeMatic, HomeMaticIP und der als sehr sicher geltende DECT ULE-Standard. Der gute Schutz wird von av-test.org bestätigt. Anschluss zum Router per W-LAN. Eine weitere Ausfallsicherheit bietet der zusätzliche Kauf eines Internet USB-Funksticks.
Telekom-Lösung Licht: ab 160,- (Osram) / 250,- (Philips Hue) PLUS rund 5,- Euro monatlich
Bosch SmartHome: Für Funk relativ teuer und dazu geringe Interoperabilität
Auch Bosch Smart Home setzt auf Philips Hue. Sie kaufen hier im Paket zwei Philips Hue Leuchten inklusive Bridge um rund 80,- Euro und den „Smart Home Controller“ um rund 230,- Euro.
Im Preis inkludiert sind automatische Software-Updates. Sie müssen kein eigenes monatliches Paket abschließen. Die Anschlüsse funktionieren via Ethernet (= symmetrische Protokollierung), die Funkfrequenz läuft über ZigBee. (4) Leider bietet die Bosch Lösung wenig Interoperabilität, ist nur mit Smart Home Geräten von Partnern kompatibel. Auf der anderen Seite bietet das System viele starke Partner und einen attraktiven Preis. Besonders für die Hausautomatisierung im Leuchtenbereich ist die Bosch Smart Home Lösung bestens geeignet.
Bosch-Lösung Licht: ab rund 310,- Euro
RWE Innogy: Datenkabel und Verlegung lassen den Preis nach oben schnellen
Innogy steuert herkömmliche Lichtquellen durch Bewegungssensoren.
Der Bewegungsmelder von RWE Innogy ist um ca. 80,- Euro zu haben. Die SmartHome Zentrale dazu um rund EUR 190,-. Im Preis inbegriffen sind automatische Updates und ein kostenloser Zugriff für unterwegs. Nach den ersten zwei Jahren fallen monatliche Gebühren von rund 15,- Euro an. Funkfrequenz: Ethernet. (4) Hier ist die Kombination verschiedener Smart Home Geräte nur bedingt möglich. Dafür bietet dieses System auch einen guten Schutz. Wer jedoch all seine Smart Home Geräte mit Ethernet ausstatten möchte, muss mit einem höheren Preis aufgrund der Verlegung von Datenkabeln rechnen. Die Lösung ist nur mit viel Aufwand für das Nachrüsten im Bestandsbau geeignet.
RWE Innogy Lösung Licht: ab rund 270,- PLUS monatlich 15,- ab dem dritten Jahr. Datenkabel und Verlegung sind in dieser Preisaufstellung nicht enthalten.
Devolo: Die KNX-PL – Powerline: Ausbaufähig, aber nur teilweise interoperatibel
Für Lichtlösungen setzt Devolo auf selbstklebendende Funktaster um ca. 50,- Euro. Devolo nutzt die bestehenden Stromleitungen des Hauses, um ein LAN-Signal in das europäische Standard 230/400V – Stromnetz zu leiten und auf diese Weise zu verstärken.
Devolo hat sich vor Kurzem ebenfalls mit Philips Hue verbrüdert und agiert mit dem Drittanbieter gemeinsam. Dazu brauchen Sie eine Devolo Zentrale, also einen Adapter, um ca. 115,- Euro.
Die Devolo-Technologie kann aber auch ohne Philips Hue mit allen bestehenden Geräten betrieben werden. So werden aus Bestandsgeräten Smart Home Geräte. Ein Vorteil von Devolo ist die hohe Systemflexibilität: Durch die Möglichkeit der Neuprogrammierung kann der Funktaster für andere Zwecke umprogrammiert werden. Funknetz: ZWave. Vor allem für Hausautomatisierung im Bereich Entertainment und Sicherheit geeignet. Hier darf der hohe Kostenaufwand bei Aufrüstung nicht unterschätzt werden.
Devolo Lösung Licht: ab 165,- Euro
Homekit von Apple: Zentrale Steuereinheit ist das iPhone
Homekit kommt ganz ohne Zentrale Steuereinheit aus. Gesteuert wird rein über das iPhone und die Sprachsteuerung Siri. Siri ermöglicht es, Lichter individuell ein- und auszuschalten. Eine kompatible Leuchte gibt es bereits ab ca. 20,- Euro. Dazu muss noch der „Dolmetscher“, die Bridge, um rund 60,- Euro, installiert werden. Als Bridge kann sowohl ein Apple TV als auch ein iPad dienen.
Homekit von Apple Lösung Licht: 80,- Euro
DigitalSTROM Lösung Licht: Die langfristige Lösung
Mit DigitalSTROM bekommen Sie eines der teuersten, aber auch der sichersten und kompatibelsten Systeme. Eine Lichtklemme für vorhandene Lichtquellen gibt es ab ca. 85,- Euro. Es ist dabei keine neue Verkabelung nötig. Die Klemme bedient sich der bestehenden 230/400 V Stromquellen. Keine separate Busleitung nötig. Um das Licht von außerhalb steuerbar zu machen, benötigen Sie dazu noch den Digitalstrom-Server um ca. 420,- Euro, der sich und alle Geräte mit dem Internet verbindet. Erst dann wird eine Kommunikation über das SmartPhone möglich. Diese Lösung ist in der Erstanschaffung sicherlich nicht die günstigste. Dafür ist es mit allen bestehenden Geräten bedienbar. Sie müssen sich keine eigens dafür vorgesehenen Leuchten kaufen und bleiben somit besonders unabhängig.
DigitalSTROM Lösung Licht: ca. 514,- Euro