Die aktuelle Situation hat die Nachfrage nach Home Office, Online Lernen für Kinder und Videokonferenzen mit Kollegen drastisch erhöht. Für viele Menschen, die zu Hause festsitzen, wurden die Probleme mit der eigenen Internetverbindung in den letzten Monaten immer bewusster.
Letzte Aktualisierung am 3.10.2024 um 06:21 Uhr / Affiliate Links
Inhaltsverzeichnis
Oftmals können sich bauliche Gegebenheiten negativ darauf auswirken, wie weit sich das WLAN Signal im Haus ausbreitet. Solche Faktoren können die Verbindungsgeschwindigkeit extrem verlangsamen. Dies wird noch viel deutlicher, wenn jedes Familienmitglied zu Hause mit unterschiedlichen Geräten gleichzeitig online ist. Mit unserer Anleitung könnt ihr die Probleme eures Heimnetzwerks selbst beheben.
Eine einfache Lösung ist das Hinzufügen mehrerer kabelgebundener Access Points und drahtloser Repeater.
Normale Router haben im Allgemeinen nicht annähernd die Sendeleistung von Mobilfunkmasten und können somit WLAN nicht flächendeckend bereitstellen. Besonders kostengünstige Router haben oft die größten Leistungsprobleme.
Die Gegebenheiten vor Ort sind bei jeden Nutzer anders. Somit kann es auch keine allgemein gültigen Empfehlungen geben. Hier muss man einfach viel versuchen und probieren. Habt ihr einen relativ alten Router, der vielleicht auch noch mit der original Software und den Standardeinstellungen läuft, dann ist das schon ein guter Punkt zum ansetzen. Viele WLAN Probleme lassen sich schon mit einen modernen Mehrkanal Router lösen. Für DSL Anschlüsse wäre das zum Beispiel eine FritzBox 7590, für Kabelanschlüsse eine FritzBox 6600.
Was ist, wenn der neue Router das Problem nicht beheben kann? Dann kann die Installation von Repeatern oder kabelgebundenen Zugangspunkten in eurem Haus für besseren WLAN Empfang sorgen.
WLAN mit LAN Kabeln erweitern
Die schnellste Netzwerklösung ist natürlich im ganzen Haus LAN Kabel zu verlegen. Statt per WLAN kann man dann Computer und Laptops direkt per Kabel mit dem Router verbinden. Hier gibt es kein schlechtes Signal und keine toten Ecken.
Dies ist natürlich nicht optimal, wenn man vorwiegend mit dem Smartphone oder Tablet im Internet surft. Dafür gibt es Access Points oder spezielle Repeater, die sich per LAN Kabel in das vorhandene Netzwerk integrieren lassen. Das funktioniert so, dass eure FritzBox vielleicht im Keller steht und das WLAN Signal oben im Wohnzimmer nur schlecht ankommt. Jetzt legt ihr ein Kabel vom Keller in die erste Etage und schließt auf der einen Seite den Router und auf der anderen den Access Point / Repeater an. Eure Geräte können sich nun mit dem WLAN vom Repeater verbinden und der sendet das Signal per Kabel im Keller zum Router. Mit der Variante lassen sich relativ leicht stabile WLAN Verbindungen im ganzen Haus einrichten.
Moderne Modems und Router sind normalerweise mit mindestens vier LAN Ports ausgestattet. LAN Kabel gibt es als Rollenware oder in vorgefertigten Längen. Für Laien sind fertige Längen wahrscheinlich besser, da hier die Stecker schon vorinstalliert sind.
Bei der Auswahl eines Repeaters sollte man darauf achten, dass auch dieser die gewünschte WLAN Geschwindigkeit unterstützt. Viele günstige Modelle bieten nur den alten und langsam WALN Standard. Eine Übersicht guter Repeater haben wir auf Geek Magazin bereits vorgestellt.
Die Schwachpunkte im Haus finden
Zu allererst sollte man schauen, was die Ursache für ein schlechtes WLAN Signal zu Hause sein könnte. Oftmals kann man hier schon viel korrigieren und spart sich somit die Anschaffung weiterer Geräte.
Steht euer Router neben anderen Geräten, die auch Wellen aussenden? Steht zum Beispiel die Mikrowelle auf der anderen Seite der Wand und das WLAN ist immer weg, wenn jemand Essen aufwärmt? Auch alte Radios oder Baby Phones können für Probleme sorgen. Stellt den Router also möglichst weit weg von anderen Störquellen.
Kann sich das WLAN Signal ungehindert ausbreiten? Einfach gesagt, könnt ihr euch euer WLAN Signal auch wie Schallwellen vorstellen. Wenn ihr im geschlossenen Schrank steht, dann wird man euch auch schlechter verstehen, als wenn ihr in der Mitte des Raumes steht. So ist es auch mit WLAN. Versucht also nicht den Router hinterm Sofa zu verstecken. Sucht stattdessen lieber eine Position, von der aus sich das WLAN Signal ungehindert ausbreiten kann.
Ist der richtige WLAN Standard eingestellt? Bei einigen Routern kann man den WLAN Standard begrenzen, mit dem das Gerät arbeiten soll. Ist bei euch vielleicht 802.11n oder 802.11g eingestellt? Dann ist euer WLAN wahrscheinlich viel langsamer als es eigentlich sein könnte. Schaut mal in den Einstellungen nach, ob ihr hier auf 802.11ac umstellen könnt.
Ist der richtige Frequenzbereich eingestellt?Alle modernen WLAN Router unterstützen den 5 GHz Bereich. Bei einigen ist aber standardmäßig nur 2,4 GHz aktiviert. Hier ist ist es wichtig zu wissen, dass der 5 GHz Bereich in der Regel viel schneller ist. Dafür reicht das Signal des 2,4 GHz etwas weiter und geht leichter durch Hinternisse durch. Aktiviert einfach beides, wenn euer Router das unterstützt, und testet was für euch am besten funktioniert.
Ist der beste Kanal eingestellt? Euer Router kann für das WLAN verschiedene Kanäle benutzen. Gibt es in der Nachbarschaft zu viele andere kabellose Netzwerke, dann teilen sich oft mehrere Netze einen Kanal. Das sorgt oft für Probleme. Schaut deshalb in den Einstellungen eures Routers nach den Kanaleinstellungen. Die FritzBox zeigt die Belegung der einzelnen Kanäle hier übersichtlich an. Jetzt kann man sich einen Kanal aussuchen, den sonst niemand nutzt. Im Idealfall ist auch der Kanal darunter und darüber noch frei. Gerade wenn euer WLAN am Anfang mal schnell war und erst später schlechter geworden ist, dann ist das oftmals das Problem. Hier sind dann meist andere WiFi Netze hinzugekommen, die auf eurem Kanal senden.
WLAN mit Repeatern erweitern
Die Reichweite des eigenen WLAN mit Repeatern zu erweitern ist relativ einfach. Besonders wenn man Router und Repeater vom gleichen Hersteller wählt. Schaut also am besten, welche Repeater der Hersteller eures Routers anbietet. Die Einrichtung funktioniert unter Geräten eines Herstellers oftmals fast automatisch.
Um zu verstehen, wie das Ganze funktioniert, stellt ihr euch den Router als den Knotenpunkt eures Netzwerkes vor. Dieser Hub ist das zentrale Gerät, welches Internet vom Internetanbieter bis in die Wohnung holt. Ein oder mehrere Repeater werden über Kabel mit dem Hub verbunden. Das Kabel ist die Verbindung zum Knotenpunkt. Statt einem Kabel vom Repeater zum Router, kann man auch die WLAN Verbindung nutzen. Wenn es nur irgendwie möglich ist, dann ist eine Kabelverbindung vom Router zum Repeater aber immer vorzuziehen.
Der Repeater erweitert jetzt das WLAN Signal und vergrößert so Reichweite des Routers zu den verbundenen Geräten. Der vorhandene Router verbindet den Repeater über ein Kabel. Dann versorgt der Repeater das Endgerät (Smartphone / Tablet) per WLAN.
Das richtige Layout planen
Ignoriert die Räume, in denen ihr ein zufriedenstellendes Signal habt. In Bereiche mit schlechter Signalstärke sollte ein LAN Kabel verlegt werden. Dort wird jetzt ein Repeater angeschlossen. Kann man keine Kabel verlegen, dann positioniert man den Repeater zwischen Router und den Raum mit schwachem Signal.
Wenn sich beispielsweise der vorhandene Router im Arbeitszimmer auf der einen Seite des Hauses befindet und in der Küche auf der anderen Seite des Hauses ein sehr schwaches Signal herrscht, platziert man einen kabellosen Zugangspunkt im Flur außerhalb des Arbeitszimmers. Dieser greift das WLAN Signal aus dem Arbeitszimmer auf und stellt ein WLAN bis in die Küche bereit.
Die Umbaumaßnahmen testen
Wichtig ist nach jedem Schritt zu testen, ob euer Internet schneller geworden ist. Dazu könnt ihr einen Spendetest, wie auf speedtest.net, nutzen.
Verändert auch immer mal leicht den Standort des Routers oder Repeaters. Da können kleine Unterschiede schon viel ausmachen.