Manchmal fragen wir uns, wer bei den Herstellern immer auf die unmöglichsten Namen kommt. Der neue USB-C Monitor von BenQ hört zum Beispiel auf die Bezeichnung PD2710QC. Aber zum Glück ist die Ausstattung des neuen 27″ Bildschirmes kreativer als die einfallslose Namensgebung. Was euch genau beim BenQ PD2710QC erwartet, erfahrt Ihr hier im Artikel.
Das Highlight: 100% sRGB Abdeckung
Wer viel mit Grafikprogrammen oder Videoschnitt arbeitet ist oft auf eine genau Farbwiedergabe angewiesen. Dazu ist es wichtig, dass der Monitor auch alle erforderlichen Farben wiedergeben kann. Bei den meisten günstigeren Modellen ist eine sRGB Farbabdeckung von 97 bis 99 Prozent möglich. Das ist schon ganz ordentlich aber halt auch leider nicht perfekt. Aber genau hier kann der BenQ PD2710QC punkten. Mit seinem sehr guten IPS Panel in 27″ kann er einen 100prozentigen Farbraum in sRGB wiedergeben.
Ein weiteres Highlight für alle Fotografen ist die 100% Rec.709 Unterstützung. Diese findet man aktuell noch nicht in vielen Monitoren. Allerdings wird sich mit den neuen Modellen dieses Jahr wohl schnell ändern.
Gerade zu dem günstigen Preis ist das durchaus beeindruckend. Sonst muss man für solche Displays oft weitaus tiefer in die Tasche greifen.
Umso unverständlicher ist allerdings, warum BenQ dem PD2710QC „nur“ eine 2K WQHD Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln spendiert hat. 4K UHD hätte perfekt zu dem guten Panel gepasst, aber irgendwo musste dann wohl der Rotstift angesetzt werden um den günstigen Preis zu realisieren. Unserer Meinung nach wäre es aber durchaus besser gewesen hier auf 4K zu setzten und dafür den USB-C Monitor etwas teurer zu verkaufen. Aber immerhin ist die Auflösung schon um einiges besser als FullHD und wird wohl trotzdem für die allermeisten Anwender ausreichen.
Anschlüsse ohne Ende – inkl. USB Dock
Was die Anschlussmöglichkeiten betrifft, weiß der BenQ PD2710QC durchaus zu beeindrucken. Er lässt sich per HDMI 1.4, displayPort 1.2, Mini DisplayPort und USB-C mit dem Computer oder Mac verbinden. Beim Anschluss über USB-C stehen euch auch noch 4 weitere USB 3.1 Anschlüsse zur Verfügung, über die Ihr eure Geräte mit dem PC verbinden könnt. Der BenQ Monitor fungiert dann quasi als USB-C Dock. Weiterhin wird aber auch noch ein RJ45 Netzwerkanschluss bereitgestellt. In der heutigen Zeit, wo alle Geräte immer flacher werden, ist solch ein Anschluss nicht mehr so häufig zu finden.
Dank Power Delivery wird euer Notebook oder MacBook auch gleichzeitig über den USB-C Anschluss mit Strom versorgt. Unterstützt werden dabei bis zu 61 Watt. Dies reicht für die kleineren 13″ MacBook Pro Modelle mit TouchBar. Bei den größeren 15″ Modellen wird es hier schon eng. Bei ressourcenhungrigen Arbeiten kann das 15″ MacBook dann durchaus schneller entladen werden als es aufgeladen wird.
Per Daisy Chain, oder Multi-Stream Transport-Technologie wie es BenQ nennt, lassen sich bis zu drei weitere Monitore per displayPort an den Bildschirm anschließen. Dabei belegen die insgesamt vier Bildschirme nur einen Anschluss am Computer.
Im gleichen Zusammenhang bewirbt der Hersteller die 7mm dicken Ränder als sehr schmal. Stellt man aber zwei Bildschirme nebeneinander, so hat man schon einen 1,4cm dicken schwarzen Streifen in der Mitte. Hier wäre vielleicht auch der Samsung C49HG90DMU eine Überlegung wert. Dieser vereint die Größe zweier 27″ Monitore in einem Panel.
Natürlich sind auch noch zwei 2 Watt Lautsprecher verbaut. Diese wird aber wohl kaum jemand verwenden, da Sie vom Klang her nicht annähernd an den LG 38UC99-W heranreichen.
Diese Vielfalt an Anschlüssen würden wir uns bei allen aktuellen Monitoren wünschen. BenQ stellt hier wirklich alle relevanten Ports zur Verfügung.
entspanntes Arbeiten dank Eye Care Technologie
Unter der Eye Care Technologie fasst BenQ mehrere Funktionen für entspannteres Arbeiten zusammen. So ist zum Beispiel eine Flicker-Free-Funktion enthalten, die die Augen bei längerem Arbeiten am Bildschirm schonen soll. Weiterhin sorgt die Low Blue Light Funktion für ein besseren Schlaf, wenn man am Abend arbeitet. Nachweislich hält blaues Licht den Körper auch noch Stunden später wach. Reduziert man dieses in den Abendstunden, so schläft man entspannter und wacht am nächsten Morgen erholter auf. Dazu sollte man dann allerdings auch parallel dazu die entsprechende Funktion am Smartphone nutzen.
BenQ bewirbt den PD2710QC mit einem Anti Glare Display. Das bedeutet, dass der Bildschirm entspiegelt ist. Wer seinen Arbeitsplatz neben einen Fenster hat oder mit besonders grellem Licht im Büro zu kämpfen hat, wird dies besonders zu schätzen wissen.
Design und Verarbeitung des BenQ PD2710QC
Design ist natürlich immer Geschmacksache. Aber BenQ hat schon immer besonders schicke Bildschirme gebaut. So auch beim PD2710QC. Das Metal Finish auf der Rückseite und des Docks wirken schon sehr edel. So muss man den Bildschirm nicht unbedingt mit der Rückseite zur Wand positionieren und kann ihn getrost als Designelement im Raum integrieren.
Zum Konzept des BenQ PD2710QC gehört auch die integrierte Docking Station im Fuß des Monitor. Hier sind alle Anschlüsse integriert. Das Dock ist leicht abgeschrägt, so dass man auch gut den Laptop darauf ablegen kann, wenn er mit dem BenQ verbunden ist. Der Cloue dabei ist, dass sich der Bildschirm so hochfahren lässt, dass der Laptop darunter sogar mit geöffneten Display Platz findet. Zum arbeiten auf zwei Desktops parallel ist das ideal. Unserer Meinung nach sieht das ganze sehr schick aus und ist gut gelungen.
Einen großen Nachteil hat diese Variante allerdings. Da alle Anschlüsse im Dock integriert sind, lässt sich der Bildschirm nicht per VESA Mount an der Wand montieren. Er kann immer nur zusammen mit dem Fuß betrieben werden. Gerade wo BenQ doch damit wirb per displayPort bis zu vier Bildschirme gleichzeitig betreiben zu können, hätte sich eine entsprechende Halterung natürlich angeboten.
Der solide Standfuß bietet allerhand Einstellmöglichkeiten. So lässt sich der ganze Bildschirm einmal um 90° drehen und im Hochformat benutzen. Aber auch die Neigungswinkel lassen sich mehr als ausreichend in alle Richtungen einstellen. Selbstverständlich ist auch die Höhe Variabel. Hier ist der PD2710QC sehr vorbildlich. Denn genau diese Einstellmöglichkeiten fehlen sehr oft bei aktuellen Monitoren, die ausschließlich Wert auf gutes Design legen.
Software zur umfangreichen Fensterverwaltung
Mittlerweile gehört eine herstellereigene Software zur Fensterverwaltung ja schon fast zum Standart. Das hat auch BenQ erkannt und bietet seine kostenlose Display Pilot Software zum einteilen des Bildschirmes an. Sogar eine simple Kalibrierung kann man darüber vornehmen.
Die Software ist aber im Moment ausschließlich für Windows verfügbar. Hier sind andere Hersteller mit Mac und Linux Versionen deutlich besser aufgestellt.
Insgesamt wirkt die ganze App etwas lieblos. Aber vielleicht sind wir auch einfach nur zu sehr von dem Samsung Tool zur Fensterverwaltung verwöhnt.
Spezielle Modi für CAD und andere Programme
Die Grundlage für eine perfekte Bilddarstellung liefert BenQ ja bereits mit dem sehr guten Panel. Durch spezielle Modi wird dies aber nochmals verfeinert.
So beherrscht der PD2710QC einen CAD Modus speziell für Pro/E, SOLIDWORKS, AutoCAD, CATIA und andere CAD Programme. Ist dieser aktiviert, so wird der Kontrast erhöht und Linen und Flächen werden noch besser Dargestellt. Eine sehr interessante Funktion, die wir so noch bei keinen andern Monitor gesehen haben.
Der Animations Modus richtet sich an alle Fotografen, Videoschnitt Profis und Gamer. Hier werden gezielt dunkle Bereiche aufgehellt, ohne dass Details verloren gehen. Die Helligkeit lässt sich dabei in 10 Stufen einstellen. Damit kann der PD2710QC durchaus auch als Gamer Bildschirm verwendet werden.
Weiterhin bewirbt BenQ einen sogenannten Darkroom Modus. Dieser ist allerdings nichts anderes als eine automatische Helligkeitsanpassung an das Umgebungslicht. Im Prinzip funktioniert dies ähnlich wie in jeden Smartphone heutzutage.
Unser Fazit zum BenQ PD2710QC
Insgesamt liefert BenQ mit dem PD2710QC einen sehr interessanten Monitor ab. Das guter IPS Panel mit der super Farbdarstellung hat uns vollends überzeugt. Auch die vielen Anschlussmöglichkeiten und der Idee mit der extra Docking Station sind super. Dabei wurde trotzdem viel Wert auf eine gute Verarbeitung und ein edles Design gelegt.
Auch beim Lieferumfang ist der Hersteller außergewöhnlich spendabel. Es werden gleich zwei Netzkabel, ein HDMI Kabel, ein USB-C Kabel und ein displayPort Kabel mitgeliefert. Beim Kauf über Amazon erhält man sogar noch 3 Jahre Garantie. Das liegt absolut über den Durchschnitt.
Allerdings steckt der Bildschirm auch voller Widersprüche. Das super Panel ist eigentlich perfekt zur Foto- und Videobearbeitung. Warum bekommen wir hier aber nur eine 2K und keine 4K Auflösung? BenQ bewirbt die dünnen Ränder und die Daisy Chain Technologie zum Verbinden mehrerer Bildschirme. Warum ist aber dann kein VESA Mount integriert?
Wer mit diesen zwei Einschränkungen leben kann, erhält mit dem PD2710QC einen super USB-C Monitor zum günstigen Preis. Wir können ihn nur empfehlen.